Deutschland besitzt eine außergewöhnlich reiche Höhlenlandschaft, die sich über alle 16 Bundesländer erstreckt. Jede Region bietet eigene geologische Besonderheiten – von mächtigen Tropfsteinsystemen im Süden über historische Bergwerks- und Schieferhöhlen in der Mitte bis hin zu maritimen Karstformen im Norden. Dieser Höhlen-Guide führt durch alle Bundesländerund stellt dabei die wichtigsten, bekanntesten und touristisch erschlossenen Schauhöhlen vor. So entsteht ein umfassendes Bild der unterirdischen Welten Deutschlands, das gleichermaßen für Naturbegeisterte, Familien und Abenteurer geeignet ist
Auf der Schwäbischen Alb befindet sich eine der höhlenreichsten Regionen Deutschlands. Die Bärenhöhle und die Karlshöhle bilden ein zusammenhängendes System und kombinieren Tropfsteinräume mit paläontologischen Funden. Die Nebelhöhle begeistert durch weitläufige Hallen und kunstvolle Tropfsteine, während die Wimsener Höhle als einzige mit dem Boot befahrbare Schauhöhle Deutschlands ein einzigartiges Erlebnis bietet. Ergänzend dazu zeigt die Falkensteiner Höhle eindrucksvoll die Dynamik einer wasserführenden Höhle, auch wenn sie nicht klassisch als Schauhöhle betrieben wird.
Der Freistaat besitzt einige der spektakulärsten Höhlen Deutschlands. Die Teufelshöhle in Pottenstein beeindruckt mit überdimensionalen Tropfsteinformationen und riesigen Hallen. Die Schellenberger Eishöhle im Berchtesgadener Land ist die einzige erschlossene Eishöhle Deutschlands und bietet Gletscherstrukturen im Berginneren. Die Scharzbachhöhle, die Fürstenhöhle Riedenburg und weitere kleinere Schauhöhlen ergänzen das breite Spektrum. Als wissenschaftliche Besonderheit gilt die Riesending-Schachthöhle, das tiefste und längste Höhlensystem des Landes – allerdings nicht für Besucher geöffnet.
Berlin
Auch wenn Berlin keine natürlichen Höhlen besitzt, existieren unterirdische Strukturen wie ehemalige Brauereikeller, Bunker und Sandsteinstollen, die jedoch nicht als klassische Schauhöhlen gelten. Sie zeigen dennoch, wie urbane Unterwelten Teil der Kulturgeschichte geworden sind.
Brandenburg
In Brandenburg gibt es kaum natürliche Höhlen, doch die Sandsteinhöhlen von Rüdersdorf und einige kleinere geologische Hohlräume bilden interessante, wenn auch nicht offiziell touristisch erschlossene, unterirdische Bereiche.
Bremen
Das kleinste Bundesland verfügt über keine natürlichen Höhlensysteme, zeigt aber wie Berlin historische Untergrundanlagen, die allerdings nicht als Höhlen eingeordnet werden.
Hamburg
Auch Hamburg besitzt keine natürlichen Höhlen. Die beeindruckenden unterirdischen Speicher- und Tunnelanlagen gehören zum kulturellen, nicht zum geologischen Höhleninventar.
Hessen beherbergt die Kubacher Kristallhöhle, die einzige Kristallhöhle Deutschlands und eine weltweit seltene geologische Besonderheit. Riesige Kristallflächen und gewaltige Dome machen sie zu einem Höhepunkt für Besucher. Ergänzt wird sie durch die Breitscheider Herbstlabyrinth-Höhle, deren Schauhöhlenbereich Einblicke in ein modernes Karstsystem bietet.
Mecklenburg-Vorpommern
Hier existieren nur sehr wenige natürliche Höhlen. Die bedeutendste ist die Schwedenhöhle auf Rügen, eine historische Flucht- und Küstenhöhle, die zwar klein, aber kulturgeschichtlich relevant ist.
Niedersachsen bietet mehrere Schacht- und Tropfsteinhöhlen wie die Iberger Tropfsteinhöhle, bekannt für ihre außergewöhnliche Form und das angeschlossene Museum zur Karst- und Menschheitsgeschichte. Auch die Schillat-Höhle bietet ein modernes Besucherzentrum mit multimedialen Elementen.
Das Bundesland besitzt einige der meistbesuchten Höhlen Deutschlands. Die Atta-Höhle in Attendorn ist für ihre dichten Tropfsteinformationen berühmt und zählt zu den schönsten Tropfsteinhöhlen Europas. Die Dechenhöhle bei Iserlohn beeindruckt mit filigranen Tropfsteinstrukturen und einem umfangreichen Höhlenmuseum. Daneben existieren kleinere Systeme wie die Heinrichshöhle, die für ihre Fossilien – darunter ein Höhlenbären-Skelett – bekannt ist.
Rheinland-Pfalz
In Rheinland-Pfalz liegen mehrere geologisch interessante Hohlräume, darunter die Eberhardskellerhöhle und einige Sandsteinhöhlen wie die Bärenhöhle im Pfälzerwald, die vor allem kulturhistorisch genutzt wurden. Auch wenn wenige klassische Schauhöhlen existieren, zeigt das Bundesland eine reiche Vielfalt an Felsüberhängen, Spalten und Grotten.
Das Saarland besitzt kleinere Grotten- und Schieferhöhlen, z. B. die Burgberghöhlen Homburg, die größten Buntsandsteinhöhlen Europas, die jedoch künstlich entstanden sind. Sie zeigen eindrucksvolle farbige Strukturen und weitläufige Kammern.
In Sachsen ist die Sächsische Schweiz bekannt für ihre Sandsteinhöhlen und Felsspalten. Größere natürliche Tropfsteinhöhlen sind selten, jedoch bietet die Region ein breites Spektrum kleinerer Naturhöhlen wie die Schwedenlöcher, die kulturhistorisch bedeutsame Zufluchtsorte darstellen.
Der Harz ist eine der traditionsreichsten Höhlenregionen Deutschlands. Die Baumannshöhle, eine der ältesten Schauhöhlen Europas, begeistert mit gewaltigen Hallen und unterirdischen Seen. Die benachbarte Hermannshöhle ist für ihre Grottenolme bekannt – eine zoologische Rarität.
Als nördlichstes Bundesland besitzt Schleswig-Holstein kaum natürliche Höhlen. Die wenigen existierenden kleinen Karst- oder Geschiebemergelhöhlen sind wissenschaftlich interessant, jedoch nicht touristisch erschlossen.
Thüringen beherbergt eine der farbenreichsten Unterwelten Deutschlands. Die Saalfelder Feengrotten, ursprünglich ein Bergwerk, sind berühmt für ihre farbigen Mineralabsinterungen und gelten als „die farbenreichsten Schaugrotten der Welt“. Ergänzend dazu existiert die Drachenschlucht-Höhle bei Eisenach und weitere kleinere Naturhöhlen. Die Barbarossahöhle im Kyffhäusergebiet ist als Anhydrit-Höhle weltweit nahezu einzigartig und beeindruckt mit spiegelnden Seen und lichtdurchfluteten Gipsformationen.
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Dieser Höhlen-Guide zeigt die gesamte Breite der deutschen Unterwelt – von gewaltigen Tropfsteinpalästen über eisige Alpenschächte und kristallklare Seen bis hin zu kulturgeschichtlich bedeutenden Grotten und Bergwerksanlagen. Er begleitet durch alle Bundesländer und stellt jene Höhlen vor, die die Vielfalt, Schönheit und geologische Geschichte Deutschlands am eindrucksvollsten repräsentieren.
Über uns – Höhlen-Guide
Der Höhlen-Guide wurde 2022 als Non-Profit-Projekt gegründet, um umfassende Informationen über Höhlen in Deutschland und weltweit bereitzustellen. Unser Ziel ist es, Schauhöhlen, Tropfsteinhöhlen, Karsthöhlen und seltene Naturhöhlen anschaulich zu präsentieren – inklusive Geologie, Geschichte und Besucherinformationen.
Wir setzen auf Nachhaltigkeit, Bildung und Naturschutz: Unser Content ist kostenlos zugänglich, unabhängig und werbefrei. Der Höhlen-Guide fördert den verantwortungsvollen Umgang mit Höhlen und inspiriert Besucher, die faszinierende Welt unter der Erde zu entdecken.
Mit uns erfahren Sie alles über Höhlenbesuche, geologische Besonderheiten, Höhlenforschung und spannende Geschichten aus der Unterwelt – perfekt für Familien, Naturfreunde und Geologieinteressierte.