Die Schlossberghöhlen bieten nicht nur eine spannende Geschichte, sondern auch einen unglaublichen Einblick in die Zeit, in der der Buntsandstein vor rund 250 Millionen Jahren entstand. Dieser Ort lag damals mitten im Herzen einer europaweiten Wüste und heute können Besucher durch die Höhlen wandern und Spuren von kleinen Echsen entdecken, die einst in dieser Landschaft lebten.
Die größten Buntsandsteinhöhlen in Europa liegen unter den Ruinen der Festung Homburg auf dem Schlossberg. Geheimnisvolle Gänge führen die Besucher in imposante Kuppelhallen, die durch die gelbe und rote Färbung des Sandsteins einen besonderen Reiz ausüben. Möglicherweise dienten die ersten in den Schlossberg gegrabenen Gänge der mittelalterlichen Hohenburg, die der Stadt ihren Namen gab, zur Verteidigung. Nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahr 1449 fielen die mittelalterliche Burganlage und die Stadt an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. In der Reunionszeit, der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ließ französische König Ludwig XIV. durch seinen Festungsbaumeister Sébastien Le Prêstre de Vauban das vom Haus Nassau-Saarbrücken umgestaltete Schloss unddie Stadt zu einer modernenausbauFestung . Die Festungsanlagen wurden 1697 und 1714 geschleift.
Schon im 17. Jahrhundert wurde mit dem Abbau von Quarzsand in den Höhlen des Schlossbergs begonnen – vermutlich für die Glasherstellung. Nach der französischen Zeit wurde der Abbau nur noch zeitweise fortgesetzt, um Scheuersand und Formsand für die Eisenindustrie zu gewinnen.
Die Höhlen gerieten irgendwann in Vergessenheit, bis sie in den 1930er Jahren wiederentdeckt wurden. Im Zweiten Weltkrieg dienten sie der Bevölkerung als Schutz vor Fliegerangriffen.