Die Aggertalhöhle Ründeroth ist ein wahres Juwel im Riffkalk des Oberen Mitteldevon. Das Erdzeitalter des Devon ist datiert auf den Zeitraum vor 419 bis 358 Millionen Jahren. Das Obere Mitteldevon umfasst dabei den Zeitraum von etwa 387 bis 382 Millionen Jahren. In diesem Zeitraum waren weite Teile des heutigen Mitteleuropa von einem tropischen Flachmeer bedeckt und lagen auch sehr viel näher am Äquator. Am Meeresboden breiteten sich artenreiche Riffgemeinschaften aus. Hauptsächliche Vertreter dieser Riffgemeinschaften sind rugose und tabulate Korallen, deren Fossilien wir in der Aggertalhöhle an vielen Stellen bewundern können. Der große in der Höhle sichtbare Fossilienreichtum ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass der über der Kalkschicht lagernde Tonschiefer oder Tonstein dem kohlensäurehaltigen Oberflächenwasser den Zugang zur Kalkschicht verwährt. So konnten sich nur an ganz wenigen Stellen Tropfsteine und Sinterüberzüge auf den Höhlenwänden bilden. So bietet die Aggertalhöhle in einzigartiger Weise Einblicke in eine längst vergangene Zeit und die vielfältige Fauna und Flora des DevonMeers.
Die Aggertalhöhle wurde 1773 durch einen Zufall entdeckt und erstmals 1819 erwähnt. Ab 1927 wurde die Höhle für die Besichtigung durch Besucher ausgebaut und mit elektrischer Beleuchtung versehen. Im Jahre 1950 wurde die Höhle in „Aggertalhöhle“ umbenannt. Ab 1995 wird die Aggertalhöhle durch den Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. wissenschaftlich betreut. Im Rahmen dieser Betreuung wurde die Höhle bis 1996 in mehreren Arbeitseinsätzen neu vermessen.