Schulerloch

Schulerloch
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Das Schulerloch ist eine 420 Meter lange Höhle im Jurakalk, 55 Meter über der Talsohle der Altmühl. Es ist die längste Höhle im Bereich des Unteren Altmühltales und zählt zu den größten Raumen in Bayern mit einer Größe von 793 m². Im HFA (Höhlenkataster Fränkische Alb) ist das Schulerloch als H 1 registriert. Das Schulerloch ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop (273H001) und Naturdenkmal ausgewiesen. Zusätzlich ist das angrenzende Gelände als Naturschutzgebiet Schulerloch ausgewiesen.

Eine Besichtigung der Schauhöhle ist nur an Führungen möglich und dank ihrer hervorragenden Akustik bietet sie sich auch für verschiedene Veranstaltungen an. Im Jahr 2015 wurde eine eindrucksvolle Lichtshow in der Haupthalle installiert. Allerdings bleibt die Höhle von November bis März gesperrt, um die Überwinterung der Fledermäuse zu schützen. Beeindruckend sind hier die Sinterbecken, die an Wasserbecken erinnern und der blumenkohlartige Sinterschmuck an der Höhlendecke.

Der Mönch Edmund Schmid aus dem Kloster Weltenburg erwähnte die Höhle zuerst in einem längst verschollenen Dokument. 1783 wurde sie in einem Brief zum ersten Mal erwähnt: Es heißt, dass sie als Zufluchtsort für bayerische Herzöge diente. Der Kelheimer Arzt Mathias Brunnwieser, dessen Bericht 1789 von Franz von Paula Schrank posthum in einer Aufsatzsammlung veröffentlicht wurde, schrieb, dass der Zugang „schwierig“ war. Franz von Paula Schrank behauptete auch, dass der Name der Höhle daher komme, weil „einige Schüler hineingingen und, weil sie den Weg nicht mehr herausfanden, angeblich schreckliche Enden fanden“.

Im Jahr 1826 ließ der `Richter und Landrat im Regenkreis Anton von Schmaus das Gebiet mit der Höhle erwerben und am Eingang beider Türme Aussichts- und Wohnturm errichten sowie über dem Eingang eine Inschrift anbringen, die auf eine Legende nach ehemals dort befindliche keltische Druidenschule hinwies. Im Jahr 1828 wurden die Eingangsbereiche der Höhle entsprechend stark verändert. Die Familie Gruber wurde im Jahre 1882 Eigentümerin der Höhle. Ende des 19. Jahrhunderts gab es diverse Pläne für den Ausbau oder Umbau der Höhle zum Freilichtmuseum oder zu Museumswohnungen, was allerdings bis heute nicht realisiert wurde. Stattdessen kam es in den 1920er und 1930er Jahren mehrfach zu baulichen Veränderungen innerhalb der Höhle unter anderem durch Abtragung alter Mauern sowie Errichtung neuer Wandelemente in verschiedensten Materialien, sodass sich dieses architektonische Durcheinander bis heute halten konnte (Stand Juli 2018). Neben weiteren teilweise baulichen stellen insbesondere Farbtupfer diverser Wandmalereien die größte Sammlung alter Kunst in Bayern dar; ihr Alter ist unbekannt.

Der heutige Eingang befindet sich 402,5 m über dem Meeresspiegel und 58,5 m über dem durchschnittlichen Wasserstand der Altmühl am westlichen Abhang des Übergangs zur Ritzelschlucht. In der Nähe sind weitere Fundstätten aus der mittleren Altsteinzeit bekannt, wie z.B. die Klausenhöhle, die Sesselfelsgrotte, die Obernederhöhle oder das Abri I am Schulerloch. Diese Fundlandschaft befand sich an einem Ort, der günstig für die Jagd war. Vor 40.000 bis 60.000 Jahren haben dort Neandertaler saisonal gelebt. Es ist ebenfalls belegt, dass sich dort sowohl in der Jungsteinzeit als auch in der Bronzezeit Menschen aufgehalten haben. Zahlreiche Entdeckungen stammen aus dem Mittelpaläolithikum, dem Micoquien, oder können den Keilmessergruppen zugeordnet werden.

Informationen

Bundesland:

Fundjahr:

1783

Gesamtlänge:

420 m

Besichtigungslänge:

180 m

Führungsdauer:

30 min

Temperatur:

10 Grad

Bild / Video:

Ohne Blitz

Hunde:

erlaubt

Öffnungszeiten

01. April - 30. April:
täglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

01. Mai - 10. September:
täglich von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr

11. September - 05. November:
täglich von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr
täglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

täglich von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr

täglich von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr

Preise

Erwachsene

7.00 €
Kinder bis 15 Jahre
4.50 €

Video

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Bildquellen

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