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Erosionshöhlen

Geologische Zeittafel
Ära Periode Zeit (Ma) Ereignisse / Lebensformen
Präkambrium Hadaikum 4600–4000 Entstehung der Erde 🌍
Archaikum 4000–2500 Erste Prokaryoten 🦠
Proterozoikum 2500–541 Erste eukaryotische Zellen 🧬
Paläozoikum Kambrium 541–485 Kambrische Explosion, erste Wirbeltiere 🐚
Ordovizium 485–444 Erste Landpflanzen, marine Diversifikation 🌿
Silur 444–419 Erste Wirbeltiere an Land 🐊
Devon 419–359 „Zeitalter der Fische“, erste Amphibien 🐟
Karbon 359–299 Riesige Wälder, erste Reptilien 🌳
Perm 299–252 Massenaussterben am Ende
Mesozoikum Trias 252–201 Erste Dinosaurier, Säugetiere 🦖
Jura 201–145 Große Dinosaurier, erste Vögel 🦅
Kreide 145–66 Blütenpflanzen, Massenaussterben der Dinosaurier 🌸
Känozoikum Paläogen 66–23 Mammals Diversification 🐘
Neogen 23–2.6 Erste Hominiden 🧍
Quartär 2.6–0 Eiszeiten, Homo sapiens ❄️🧑

Erosionshöhlen sind Höhlen, die durch mechanische Abtragung von Gestein entstehen. In der Speläologie bezeichnet man als Erosion sämtliche Prozesse, bei denen Gestein durch physikalische Kräfte entfernt wird und dadurch Hohlräume entstehen.

1. Entstehung

Erosionshöhlen entstehen typischerweise durch fließendes Wasser, das Felsen und Sedimente transportiert und dadurch Gestein abträgt. Dabei spielen die chemischen Eigenschaften des Gesteins kaum eine Rolle. Vielmehr sind mechanische Eigenschaften wie Klüftigkeit, Spaltbarkeit und Härte entscheidend. Zu Beginn benötigt das Wasser oft eine Schwachstelle im Gestein, wie etwa eine Verwerfung oder Fuge, um in das Gestein einzudringen.

2. Verwitterung vs. Erosion
  • Verwitterung umfasst alle Prozesse, die Gestein zerstören, etwa durch Wind, Wasser, Temperatureinflüsse, Frost oder chemische Reaktionen.

  • Erosion bezeichnet hingegen den Transport des gelösten oder abgetragenen Materials.

In der Höhlenkunde liegt der Fokus auf Erosion, da diese direkt zur Bildung von Hohlräumen führt. Man unterscheidet:

  • Mechanische Erosion: Transport von Gesteinsfragmenten in fester Form

  • Chemische Erosion (Korrosion): Lösung von Gestein durch Säuren oder Wasser und Transport in gelöster Form

3. Historische Entwicklung

Frühere Höhlenforscher interpretierten unterirdische Flüsse als Folge klassischer Erosion, ähnlich wie Schluchten an der Erdoberfläche. Mit der Zeit wurde klar, dass die chemische Lösung von Gestein (Korrosion) für viele Höhlen der Hauptentstehungsprozess ist. Mitte des 20. Jahrhunderts galt die Erosion als veraltet und wurde hauptsächlich zur Erklärung sekundärer Prozesse herangezogen, die nach der Bildung der Höhle durch Lösung ablaufen.

4. Wiederentdeckung der Erosionshöhlen

Spätere Forschungen zeigten jedoch, dass es Höhlen gibt, die fast ausschließlich durch mechanische Erosion entstanden sind. Dies ist besonders bei nicht löslichen Gesteinen der Fall, in denen Flusshöhlen nur durch physikalische Abtragung erklärt werden können. Solche Höhlen werden heute als Erosionshöhlen oder Korrasionshöhlen bezeichnet (das „a“ unterscheidet den Begriff von chemischer Korrosion).

Wichtig: Nur Höhlen, die überwiegend durch mechanische Prozesse gebildet wurden, zählen als Erosionshöhlen.

5. Typen von Erosionshöhlen

Erosionshöhlen lassen sich nach der Art der mechanischen Abtragung weiter unterteilen, zum Beispiel: