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Gletscherhöhlen

Geologische Zeittafel
Ära Periode Zeit (Ma) Ereignisse / Lebensformen
Präkambrium Hadaikum 4600–4000 Entstehung der Erde 🌍
Archaikum 4000–2500 Erste Prokaryoten 🦠
Proterozoikum 2500–541 Erste eukaryotische Zellen 🧬
Paläozoikum Kambrium 541–485 Kambrische Explosion, erste Wirbeltiere 🐚
Ordovizium 485–444 Erste Landpflanzen, marine Diversifikation 🌿
Silur 444–419 Erste Wirbeltiere an Land 🐊
Devon 419–359 „Zeitalter der Fische“, erste Amphibien 🐟
Karbon 359–299 Riesige Wälder, erste Reptilien 🌳
Perm 299–252 Massenaussterben am Ende
Mesozoikum Trias 252–201 Erste Dinosaurier, Säugetiere 🦖
Jura 201–145 Große Dinosaurier, erste Vögel 🦅
Kreide 145–66 Blütenpflanzen, Massenaussterben der Dinosaurier 🌸
Känozoikum Paläogen 66–23 Mammals Diversification 🐘
Neogen 23–2.6 Erste Hominiden 🧍
Quartär 2.6–0 Eiszeiten, Homo sapiens ❄️🧑

Gletscherhöhlen sind Höhlen, die sich innerhalb von Gletschereis durch Schmelzwasser bilden. Entgegen der landläufigen Bezeichnung „Eishöhlen“ entstehen sie nicht im Gestein, sondern direkt im Eis selbst. Eishöhlen hingegen sind Höhlen im Gestein, die durch Eisfüllungen, Eiszapfen oder Eisschichten gekennzeichnet sind.

Entstehung

Gletscherhöhlen benötigen große, stabile Eisvorkommen, die im Frühjahr nicht sofort schmelzen – also Gletscher. Weltweit findet man Gletscher insbesondere an den Polen, in den Alpen, in Island, Norwegen, Neuseeland, Alaska und Grönland.

Die Entstehung erfolgt überwiegend durch Schmelzwasser, das an der Oberfläche oder innerhalb von Rissen durch den Gletscher fließt. Dieses Wasser erwärmt sich leicht über die Eistemperatur hinaus und schmilzt das Eis auf seinem Weg, wodurch sich Schluchten im Gletscher bilden. Da das Eis selbst langsam fließt, kann sich die Schlucht wieder schließen, sobald das Wasser versiegt. Nur dauerhaft fließendes Wasser hält den Durchgang offen, sodass sich eine Höhle bildet.

Die meisten Gletscherhöhlen existieren nur eine Saison. Manche entstehen jedoch jedes Jahr an derselben Stelle, besonders dort, wo permanente Schmelzprozesse oder Strömungen bestehen. Nur diese wiederkehrenden Höhlen erhalten in der Regel einen Namen.

Besondere Fälle

In Island entstehen einige Gletscherhöhlen durch vulkanische Wärme oder heiße Quellen unter Gletschern. Die Wärme schmilzt das Eis an der Unterseite, wodurch Hohlräume entstehen, die entweder luft- oder wassergefüllt sein können.

Klassifikation nach Eisfarbe
  • Crystal Ice Caves: Klare Eishöhlen, in denen Sonnenlicht durchdringt und ein türkisfarbenes Leuchten erzeugt.

  • Blue Ice Caves: Tiefer liegende Höhlen mit intensivem, dunklem Blau durch Lichtfilterung.

  • Black Ice Caves: Durch vulkanische Asche dunkelfärbige Eisstrukturen; typisch für vulkanisch aktive Regionen.

  • Patterned Ice Caves: Eis mit auffälligen Mustern, oft durch Aschefälle und Gletscherbewegung erzeugt, die spektakuläre Schichtungen und Strukturen bilden.

Gletscherhöhlen – Übersicht

TypSymbolBeschreibung
Crystal Ice Caves ❄️ Klare Eishöhlen, in denen Sonnenlicht durchdringt und ein türkisfarbenes Leuchten erzeugt.
Blue Ice Caves 🔵 Tief im Eis liegende Höhlen mit intensivem, dunklem Blau.
Black Ice Caves Eis dunkel gefärbt durch vulkanische Asche; typisch für vulkanisch aktive Regionen.
Patterned Ice Caves 🎨 Höhlen mit auffälligen Mustern, entstanden durch Aschefälle und Gletscherbewegungen.

Allgemeines:

  • Definition: Höhlen, die sich innerhalb von Gletschereis durch Schmelzwasser bilden.

  • Entstehung: Schmelzwasser fließt durch Risse im Eis, schmilzt es und bildet Schluchten, die zu Höhlen werden.

  • Vorkommen: Weltweit, v. a. in Island, Alaska, Neuseeland, Norwegen, Grönland und den Alpen.

  • Besonderheiten: Meist saisonal; einige Höhlen entstehen jedes Jahr an derselben Stelle. Vulkanische Wärme kann Gletscherhöhlen zusätzlich von unten formen.