Relation zur Entstehung
| Ära | Periode | Zeit (Ma) | Ereignisse / Lebensformen | |
|---|---|---|---|---|
| Präkambrium | Hadaikum | 4600–4000 | Entstehung der Erde | 🌍 |
| Archaikum | 4000–2500 | Erste Prokaryoten | 🦠 | |
| Proterozoikum | 2500–541 | Erste eukaryotische Zellen | 🧬 | |
| Paläozoikum | Kambrium | 541–485 | Kambrische Explosion, erste Wirbeltiere | 🐚 |
| Ordovizium | 485–444 | Erste Landpflanzen, marine Diversifikation | 🌿 | |
| Silur | 444–419 | Erste Wirbeltiere an Land | 🐊 | |
| Devon | 419–359 | „Zeitalter der Fische“, erste Amphibien | 🐟 | |
| Karbon | 359–299 | Riesige Wälder, erste Reptilien | 🌳 | |
| Perm | 299–252 | Massenaussterben am Ende | ⚡ | |
| Mesozoikum | Trias | 252–201 | Erste Dinosaurier, Säugetiere | 🦖 |
| Jura | 201–145 | Große Dinosaurier, erste Vögel | 🦅 | |
| Kreide | 145–66 | Blütenpflanzen, Massenaussterben der Dinosaurier | 🌸 | |
| Känozoikum | Paläogen | 66–23 | Mammals Diversification | 🐘 |
| Neogen | 23–2.6 | Erste Hominiden | 🧍 | |
| Quartär | 2.6–0 | Eiszeiten, Homo sapiens | ❄️🧑 |
Höhlen können nach ihrer Entstehungszeit und ihrem Bezug zum umgebenden Gestein in Primärhöhlen und Sekundärhöhlen unterteilt werden. Diese grundlegende Klassifikation spielt in der Geologie und Höhlenforschung eine zentrale Rolle, da sie Auskunft darüber gibt, ob ein Hohlraum zeitgleich mit dem Gestein entstanden ist oder erst späterdurch geologische Prozesse gebildet wurde.
Primärhöhlen entstehen gleichzeitig mit dem Gestein, in dem sie sich befinden. Sie bilden sich häufig in vulkanischen Landschaften, etwa als Lavahöhlen oder Lavaröhren, wenn oberflächlich bereits erstarrte Lavaschichten über noch fließender Lava zusammenbrechen oder Hohlräume zurücklassen. Da der Hohlraum Teil des ursprünglichen Gesteinsbildungsprozesses ist, gelten solche Höhlen als primär. Sie stellen wertvolle Archive vulkanischer Aktivität dar und zeigen oft charakteristische Strukturen wie Lavabänke, Stricklava oder eingestürzte Deckenfragmente.
Sekundärhöhlen hingegen entstehen nach der Bildung des umgebenden Gesteins. Sie sind weltweit sehr häufig und werden durch chemische, mechanische, tektonische oder erosive Prozesse gebildet. Dazu zählen Karsthöhlen, die durch Lösung von Kalk- oder Dolomitgestein entstehen, ebenso wie Erosionshöhlen, tektonische Höhlen oder Gletscherhöhlen. Sekundärhöhlen können extrem komplexe Systeme entwickeln, da sie über lange geologische Zeiträume wachsen, sich verzweigen oder durch Wasser, Luftströmungen und Gesteinsbewegungen weiter umgeformt werden.
Diese Unterscheidung zwischen primären und sekundären Höhlen bildet eine wichtige Grundlage für die Interpretation der Höhlenentstehung, der geologischen Entwicklung eines Gebietes und der darin ablaufenden Prozesse. Sie hilft Forscherinnen und Forschern, die Geschichte eines Höhlensystems zu rekonstruieren, seine Stabilität einzuschätzen und dessen Bedeutung für Geologie, Hydrologie oder Biologie zu bewerten.