Gutenberger Höhle

Gutenberger Höhlen
© qwesy qwesy, CC BY 3.0

Der ca. 17 Meter lange Vorplatz der Gutenberger Höhle war unter dem Namen „Heppenloch“ bereits weithin bekannt. Der Schwäbische Höhlenverein wurde von dem damals in Gutenberg lebenden Pfarrer und Höhlenforscher Karl Gussmann gegründet, um die Schwäbischen Höhlen zu erforschen. Als man im November 1889 die Kalk-Sinter-Schale, die den Eingang der Höhle verschloss, durchbrach, stieß man auf eine circa 3 Meter mächtige und 12 Meter lange Bank aus fossilen Knochen, die mit Lehm und Schutt fest zusammengebacken waren.

Nach einer eingehenden Untersuchung des Materials wurden die Überreste einer Vielzahl von Tieren, die in der Zwischeneiszeit lebten, entdeckt: Biber, Dachs, Fuchs, Wolf, Wildkatze, Hyäne, Brauner Bär, Höhlenbär, Höhlenlöwe, Reh, Hirsch, Dammhirsch, Riesenhirsch, Wildschwein, Wildpferd, Wisent, Nashorn und zahlreiche Fragmente von Kleinsäugern. Es wurden keine prähistorischen menschlichen Funde gefunden, aber es wurden herausragende paläontologische Funde gemacht. Einer der aufregendsten Funde war das Material von Kieferstücken eines Berberaffen (Inuus Suevicus = Schwäbischer Affe) und des Alpenwolfes, auch bekannt als Rothund (Cuo Nalpinus PALLAS). Es waren die einzigen derartigen Entdeckungen in Deutschland.

Diese Höhle ist eine Klufthöhle, geschmückt mit wunderschönen Tropfsteinen – leider wurden viele von ihnen von unverantwortlichen Besuchern entfernt. Im Laufe der Zeit hat sich aufgrund des Pechfackel-Lichts, das zu früheren Zeiten zur Beleuchtung verwendet wurde, wieder neuer Überzug auf den Steinen gebildet. Erst seit 1967 wird die Höhle elektrisch beleuchtet. Insgesamt hat diese Höhle sechs Räume: die Knochenlagerhalle, die gotische Halle sowie ein 40 Meter langer Gang mit verschiedenen Nebenkammern, die Teilungshalle, der Gußmannsdom mit seiner großen Nebenkammer und schließlich die für Besucher unzugängliche Klamm.

Die Gutenberger Höhle ist den Eigenschaften der Schopf­locher Moor (Torfgrube) zu verdanken, welche, als die Höhle noch vom Wasser durchflossen war, ein See war. Der Vorgang der chemischen Lösung (Korrosion) und Reibung (Erosion) erweiterte die Räume, während das Wasser aus den Spalten heraus strömte. Ein Teil des Wassers aus der Schopflocher Moor fließt heutzutage aus dem Höllsternbröller, welcher 150 Meter tiefer liegt als die Gutenberger Höhle. Seit dem Entstehen der Höhlen hat sich die Karstwasserschicht um eine beträchtliche Tiefe gesenkt.

Die Gutenberger Höhle bietet eine Gesamtlänge von etwa 200 Metern und beeindruckende Tropfsteinformationen. Einige der Fundstücke aus der Höhle sind nun im Heimatmuseum in Kirchheim und im Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart zu sehen.

Informationen

Bundesland:

Fundjahr:

1889

Gesamtlänge:

180 m

Besichtigungslänge:

110 m

Führungsdauer:

45 min

Temperatur:

8.00 Grad

Bild / Video:

Ohne Blitz

Öffnungszeiten

01. Juni - 30. September:
Sa. von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr

01. Juni - 30. September:
So. von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Sa. von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr

So. von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Kontakt

Preise

Erwachsene

3.00 €
Kinder bis 16 Jahre
2.00 €

Video

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