Die Schertelshöhle, eine 212 m lange Tropfsteinhöhle, befindet sich im Weißen Jura Delta von Baden-Württemberg, am rechten Hang eines Trockentals, das zur oberen Filstal-Region führt, auf einer Höhe von 775 m ü. NN an der Schwäbischen Alb. Seit September 2016 wird sie als bedeutendes Geotop und Geopoint im UNESCO-Geopark Schwäbische Alb ausgezeichnet.
Erstmals 1470 erwähnt, wurde das Schretzenloch zu Scherzenloch. Der heutige Name, Schertelshöhle, stammt von einer Sage. Freiherr von Schertel, auf der Jagd im Westerheimer Wald, verlor seinen Hund. Nach langer Suche vernahm der Jäger in einem tiefen Loch ein Winseln. Ein Seil konnte Helfern und dem Jäger ermöglichen, den Hund zu befreien und die Höhle wurde nach dem Freiherrn benannt. Ein 24 Meter tiefer Schacht, Kuhloch genannt, führte zu einer großen Halle mit starker Versinterung. 1820 wurde die Höhle von mutigen Burschen erkundet und 1828/29 stellte der Wiesensteiger Notar Scheuffele Geld für einen bequemen Eingangsstollen bereit. Anfangs wurde die Höhle als Bierkeller verwendet, 1902 konnte sie als Schauhöhle geöffnet werden und 1953 kam die elektrische Beleuchtung hinzu.
Es befinden sich zwei Gänge in unterschiedlichen Ebenen in der Schertelshöhle. Der untere ist bis zu 15 Meter hoch und weist eine Kluftcharakter auf. Der obere Gang ist etwas niedriger. Der Auslöser der beiden Gänge wird auf fließendes Wasser zurückgeführt. Die Stalagmiten und der Sinterschmuck sind von einer faszinierenden Schönheit. Der Weg durch die Höhle ist 160 Meter lang.