Die Iberger Tropfsteinhöhle kann über den Neubau und den anfangenden, 160 Meter langen Stollen ins Berginnere betreten werden. Heutzutage bekannt als Faszination Höhle, kann sie nur mit Führung besucht werden und ist europaweit einzigartig in Bezug auf ihre Entstehung als Korallenriff und Höhle aus Verwitterung von Eisenerz und ihre enge Verknüpfung zum historischen Bergbau. Es ist eine der kleineren Schauhöhlen in Deutschland, aber für Kinder ist sie das Reich des Zwergenkönigs Hübich, der, nach der Sage, unter dem Hübichenstein und im Iberg lebt.
Der Iberg und die Iberger Tropfsteinhöhle repräsentieren ein einmaliges geologisches Phänomen, mit einer voraussichtlich einmaligen Niederlagenentstehung. Ungefähr 385 Millionen Jahre her, begann es sich vermutlich auf der Spitze eines untermeerischen Berges oder Vulkans zu bilden. Einige der einstigen Riffbewohner sind als Fossilien an den Wänden des Höhlen erhalten. Ungefähr 370 Millionen Jahre her, hörte das Wachstum von Riffen auf der ganzen Welt auf. Es wird postuliert, dass sie durch Schwankungen des Meeresspiegels so signifikant beeinflusst wurden, dass ein Massensterben ausgelöst wurde.
Mächtige Schichten von Erosionssedimenten überdeckten das einstige Riff bis vor rund 300 Millionen Jahren. In dieser Zeit widerstand der Iberg einer ersten Variszischen Gebirgsbildung, wurde aber aus seiner Umgebung herausgequetscht und in sich zerrissen. Vor etwa 100 Millionen Jahren begann sich der Harz zum zweiten Mal zu erheben. In den Rissen des Kalkklotzes stiegen heiße metallhaltige Wässer auf, die Mineralarten bildeten und in den Kalk drangen, um ihn teilweise in Siderit umzuwandeln. Schließlich kam es zu einem in Europa einzigartigen Höhlenbildungsprozess, der besonders stark durch die Heraushebung des Harzes vor allem in den letzten 6 Millionnen Jahren entfacht wurde.
Der Iberg ist reich an Kalk- und Sideritgestein, das Sickerwasser und Grundwasser erreichen konnte. Durch den darin enthaltenen Sauerstoff wurde das zweiwertige Eisen des Siderits oxidiert, was zur Bildung von Brauneisenerz (Brauneisenstein, Limonit) führte. Dabei wurde auch Kohlendioxid freigesetzt, welches sich im Grundwasser in Kohlensäure umwandelte und das angrenzende Kalkgestein auflöste. Dadurch entstanden schnell die Höhlen des Ibergs. Die Iberger Tropfsteinhöhle ist ein seltener Korrosionshöhlen-Typ, da die Kohlensäure hauptsächlich aus der Verwitterung des Siderits und weniger aus Oberflächenwasser stammt.
Der Brauneisenstein aus dem Iberg war ein beliebter Bergbaugebiet bis in das 19. Jahrhundert hinein. Die regelmäßige Rottönung des Sinters rührt von der Eisenmineralien her, die an verschieden Stellen im Iberg-Tunnel vorkommen. An manchen Stellen kann man durch Kupfermineralien blaugrünen Sinter sehen. Mit der Hebung des Harzgebirges fielen die bis dahin wassergefüllten Höhlen des Ibergs trockene Bedingungen, sodass Tropfsteine entstehen konnte. In den letzten drei Warmzeiten bildet Bodentropfen wie der so genannte Zwergenkönig Hübich und hohe Wandsinter wie der Versteinerte Wasserfall sowie die Zwergenorgel aus dem Iberg. Es wurden historische Zeitabschnitte genauso wie im 20. Jahrhundert Abschlagen von Tropfsteine bekannt .