Kluterthöhle

Kluterthöhle
© Markus Schweiss, CC BY-SA 3.0

Die Kluterthöhle ist eine Höhle in Ennepetal südlich des Ruhrgebietes. Sie wurde durch Auslaugung einer nach Norden abfallenden Schicht aus Riffkalk entstanden, die vor rund 370 Millionen Jahren im Meer gebildet wurde. Aufgrund ihres Klimas wird sie auch als Erholungsort für Asthmatiker genutzt. In der Höhle herrscht eine konstante Temperatur von 10 °C. Die Höhle wird als Kurstätte und Schauhöhle genutzt. Zusätzlich zu konventionellen Führungen werden in ihr Abenteuerführungen angeboten, die den Besucher in einer Extremtour mit Taschenlampe und festem Schuhwerk durch enge Gänge führen.

Die Kluterthöhle ist ein Teil des Höhlensystems Klutert-Berg, das sich nördlich der Ortschaft Milspe – heute Stadtteil der Gemeinde Ennepetal – befindet. Historisch wurde die Höhle oft zu Schwelm oder Voerde gerechnet. Die Höhle hat eine Ganglänge von über 5845 Metern und besteht aus mehr als 300 Gängen, unterirdischen Seen und Bächen auf einer Fläche von rund 400 × 200 Metern. Hydraulisch ist sie mit anderen Höhlen im Klutert-Berg, insbesondere der Bismarckhöhle (Ganglänge 1444 Meter), verbunden. Bis 1959 die Salzgrabenhöhle entdeckt wurde, war die Kluterthöhle die größte bekannte Höhle Deutschlands. Mit zahlreichen Seen und der „Klutertspring-Quelle“ ist die Höhle wasserreich. Große Teile der Höhle sind jedoch durch die jahrhundertelange intensive Nutzung stark entstellt; lediglich an den unzugänglichsten Stellen Tropfsteine und andere Versinterungen vorhanden sind.

Die Bismarckhöhle auf dem Klutertberge ist bereits seit 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Damals wurden 150 Tierarten in der Höhle identifiziert, von denen jedoch mehrere heute nicht mehr nachgewiesen werden können. Die Höhle ist ferner als geschütztes Geotop ausgewiesen. Am 30. Juli 2018 hat die Bezirksregierung Arnsberg ihre Pläne bekannt gegeben, die Höhle als Nationales Naturmonument auszuweisen. Grund dafür sei, dass die Höhlenwände von riffbildenden Organismen überzogen seien. Am 2. April 2019 erfolgte die offizielle Anerkennung als Nationales Naturmonument – als zweites Objekt in Nordrhein-Westfalena und viertes in Deutschland.

Es gibt Hinweise, dass die Kluterthöhle bereits in vorgeschichtlicher Zeit als Unterschlupf verwendet wurde. Die ersten schriftlichen Belege finden sich in einem Text von 1698. Die Scherbenfunde deuten darauf hin, dass die Höhle schon ab dem 12. Jahrhundert genutzt wurde. Seit der Aufklärung hat sie sich als Ausflugsziel bewährt. Während des 2. Weltkriegs war die Höhle ein Schutzraum für bis zu 4000 Menschen. Um ihnen die schreckliche Wartezeit zu erleichtern, wurde sogar ein Kinderkarussell in der benachbarten Bismarckhöhle aufgestellt.

Seit Mitte der 1950er-Jahre wird die Höhle zu Lungen-Kuren verwendet. Seit 1976 werden Höhlen des Klutertberges vom Arbeitskreis Kluterthöhle e. V. wissenschaftlich betreut. Der Verein hat seitdem mehrere Hundert Meter Neuland in der Höhle entdeckt, zuletzt im Mai 2011, als durch Tauchgänge etwa 140 Meter Neuland entdeckt werden konnten, die nach der Vermessung die Ganglänge der Kluterthöhle auf über 5700 Meter erhöhten.

Informationen

Bundesland:

Fundjahr:

1200

Alter:

385 Mio.

Gesamtlänge:

5800 m

Besichtigungslänge:

1080 m

Tiefe:

35 m

Führungsdauer:

45 min

Temperatur:

10 Grad

Bild / Video:

Ohne Blitz

Öffnungszeiten

Mo., Di., Mi., Do., Fr. von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Sa., So. von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Kontakt

Preise

Video

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