Oberfeldhöhle Dienstedt

Oberfeldhöhle Dienstedt
© Aschroet - Eigenes Werk, CC0

Die Dienstedter Karsthöhle, auch Oberfeldhöhle Dienstedt genannt, ist eine Karsthöhle am steilen Südhang des Schenkenkopfberges. Der Oberfeld mit 405 m ist der höchste Punkt zwischen Dienstedt und Ellichleben. Sein Osthang ist früher „Schenkhopfenberg“ genannt worden und fällt im mittleren Teil steil zum Tale ab. Die Ilm berührt hier das Gelände. Ein Bauer namens Schenke soll früher Hopfen angepflanzt haben, heute noch bekannt in Ellichleben. Einige wildwachsende Pflanzen findet man noch heute in der Gegend. Beiderseits des Steilhangs steht Kiefern- und Fichtenhochwald; der Hang selbst ist mit Laubholz bewachsen, das bei etwa 30 Meter Höhe Felsbildungen des unteren Muschelkalks (Wellenkalk) freigibt.

Dieses Gestein besteht aus leicht verwitterten Terebratula-Bänken, die sehr fest sind. Unterhalb der Bänke und teilweise zwischen ihnen befindet sich ein Labyrinth von Muschelkalkhöhlen, in dem es jede Menge Fuchsbaue gibt. Von außen erscheinen die Baue als Gänge, Spalten oder Risse. Einer der Baue wurde früher schon als Höhle genutzt. Insgesamt gab es hier acht Fuchsbaue, die alle auf einer Fläche von 80 m Breite aneinandergedrängt waren.

Felix Gebser setzte den Spaten an, um nach Spuren der Vorzeit zu suchen. Leider musste er sich bald davon überzeugen, dass oberflächlich am Hang selbst keine Erkenntnisse zu gewinnen waren. Ein Herr Hotzler aus Kranichfeld berichtete von einem Hund, der in einem Kaninchenbau oberhalb der später gefundenen Höhle eingelassen wurde und unter der Ilm zum gegenüberliegenden Steinholz wechselte. Er kam dort nach zwei Tagen völlig erschöpft wieder zur Tage. Nicht unerwähnt sei auch der Einbrauch eines Pferdes wenige hundert Meter unterhalb der Höhlen, nahe der Ilm im Jahre 1922. Der Spalt zeige bei einer Tiefe von etwa 4 m einen größeren Hohlraum, auf dessen Sohle sich Ilmkies befand. Im Laufe der Zeit wurde dieser Spalt wieder zugefüllt.

Wegen der vorherigen Funde im Steinholz und am Schenkhopfberg hat Felix Gebser gemeinsam mit einigen anderen Heimatfreunden in den Jahren 1953 bis 1955 begonnen, Grabungen im Steinholz durchzuführen. Leider erfolglos. Nach weiteren Grabungen am Schenkhopfberg wurden zwar ein großer Hohlraum, aber noch nicht die Höhle gefunden und die Suche wurde wieder resigniert eingestellt. Erst im Frühjahr 1957 wurde ein weiterer Versuch unternommen. Mit dabei waren anfänglich Felix Gebser, Lothar Großkunze, Reinhardt Erdmann, Rüdiger Pöttgen und einige Jugendliche. Nachdem sich der erste Erfolg wieder einstellte, gruben die beiden Erstgenannte alleine weiter. Dieses mal jedoch wurde der Eingang der Höhle gefundene bzw. entdeckte man ihn endlich! Nachdem an Wändens Kratzspuren von Höhlenbären festgestelltwurden , erschien es notwendig enge Zusammenarbeit mit dem Museum für Ur- und FrüHgeschichte in Weimar aufzunehmen .

Informationen

Bundesland:

Fundjahr:

1953

Besichtigungslänge:

155 m

Bild / Video:

Ohne Blitz

Öffnungszeiten

nach Absprache

Kontakt

Preise

Video

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