Schellenberger Eishöhle

Schellenberger Eishöhle
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Die Schellenberger Eishöhle ist eine natürliche Karsthöhle im gemeindefreien Gebiet Schellenberger Forst bei Marktschellenberg im Landkreis Berchtesgadener Land in Oberbayern. Das Bayerische Landesamt für Umwelt listet die Eishöhle mit der Nummer 172H001 als eines von 3100 besonders wertvollen Geotopen. Der Eingang ist ca. 20 Meter breit und bis zu 4 Meter hoch. Dort führt ein schneebedeckter Abhang hinab zur Josef-Ritter-von-Angermayer-Halle, die größte Fläche der Höhle und die ein wenig Licht von oben erhält. Sie ist 70 Meter lang, 40 Meter breit und 5-8 Meter hoch und 21 Meter unterhalb des Höhleneingangs gelegen und hat eine Eisdicke von ca. 30 Metern. Ein großer Erosionstrichter ist deutlich am Deckengewölbe zu erkennen, aus dem viele kleine, meist kreisrunde Gänge austreten.

Es gibt mehrere Gänge, die man von der Josef-Ritter-von-Angermayer-Halle aus erreichen kann, aber während einer regulären Höhlenführung nicht begangen werden. Über eine Leiter erreicht man an der rückwärtigen Wand einen Gang zum Dohlenfriedhof. An diesem Ort wurden zahlreiche Vogelknochen, beispielsweise von Dohlen, entdeckt und er erstreckt sich über zwei Etagen bis zu 80 Metern über dem Grund der Schellenberger Eishöhle. Es ist bekannt, dass viele Tierarten dunkle und ruhige Räume zum Sterben aussuchen. An der Decke erkennt man einen Schlot, der in Verbindung mit dem Dohlenfriedhof steht. Der Weg leitet nun über eine Treppe ins Eis gehauene Treppenstufen hinunter in den Mörkdom, der viele beeindruckende Eisskulpturen beinhaltet.

Der Weg führt weiter abwärts und im Lichte der Magnesiumfackel des Führers erkennen die Besucher viele Eiskristalle an den Wänden und der Decke, die glitzern und leuchten. Nach einem kurzen Gegenanstieg wird die Eiswand des Posseltganges erreicht und die tollen Schichtungen im Eis werden sichtbar. Über eine weitere Treppe geht es hinab zum tiefsten begehbaren Punkt im Rahmen einer Führung, zur Fuggerhalle. Dort befindet man sich 55 Meter unterhalb des Eingangs. Der Höhenunterschied innerhalb des Eises beträgt 34 Meter.

Die Fuggerhalle ist 16 Meter lang, 12 Meter breit und an der höchsten Stelle 15 Meter hoch. Das Bodeneis dort ist noch 8 Meter dick. Eine Pollenanalyse ergab ein Alter von etwa 3000 Jahren. Im hinteren Teil der Fuggerhalle führt der Lehmgang, den nicht begangen wird, steil nach oben. Er endet verstürzt nach etwa 30 Metern. Als Verlängerung des Lehmgangs führte früher der Thomas-Eder-Schacht nach unten zum Max-Gadringer Raum. Beide wurden mit Durchschlagen des Eises begehbar gemacht. Der Höhlenführer beleuchtete das Bodeneis von unten mit Magnesiumfackeln, sodass es von der Fuggerhalle aus sichtbar war. Bedingt durch die Ruhephase während des Zweiten Weltkriegs wurde der Gang wieder völlig verschlossen. Als man nach der Wiederöffnung im Jahr 1958 feststellte, dass es keine Möglichkeit für eine weitere Erforschung gab, wurde er erneut verschlossen; er ist deshalb momentan nicht begehbar. Von der Fuggerhalle aus geht es wieder zurück nach oben.

Dieser Eisblock ist eine wahre Schatzkammer, denn man kann tief hineinsehen. Nachdem Sie den Mörkdom wieder überquert haben, werden Sie in der Josef-Ritter-von Angermayer-Halle den Eingang zum 15 Meter langen Spiralgang sehen. Dieser führt schnurgerade hinauf zur Wendeltreppe. Neben dem Eingang zum Spiralgang befindet sich der Eingang zum Labyrinth, einem ungesicherten Höhlensystem. Bitte machen Sie von hier kehrt zum Hauptziel aus! Nachdem Sie die große Halle erneut durchquert haben, geht es noch einmal bis zum Treffpunkt am Kassenhäuschen.

Informationen

Bundesland:

Fundjahr:

1826

Gesamtlänge:

3621 m

Besichtigungslänge:

500 m

Führungsdauer:

45 min

Temperatur:

-8 Grad

Bild / Video:

Ohne Blitz

Hunde:

erlaubt

Öffnungszeiten

01. Juni - 31. Oktober:
täglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
täglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Kontakt

Preise

Erwachsene

9.50 €
Kinder bis 16 Jahre
5.00 €

Video

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