Syrauer Drachenhöhle

Drachenhöhle Syrau
© Aagnverglaser - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Die Syrauer Drachenhöhle in Sachsen wurde 1928 von Steinbruchmeister Ludwig Undeutsch bei seiner Arbeit im Syrauer Kalksteinburch entdeckt. Es wurden damals gerade die Vorbereitungen für ein neues Bohrloch getroffen, als der Meißel in der Tiefe verschwand. Diese Spalte wurde erweitert und der Sohn des Bruchmeisters, Willy Undeutsch, stieg in diese Spalte hinab. Er entdeckte damals den größten Raum der Höhle, die sogenannte „Walhalla“. Innerhalb von nur einer Woche hatte sich die Gemeinde Syrau für den Ausbau der Höhle entschlossen und diesen in einem knapp halben Jahr vollendet. Bereits am 28 September 1928 konnte die Höhle für die Besucher freigegeben werden.

Um die Sicherheit in der Drachenhöhle zu gewährleisten, wurde Ende der 1980er Jahre eine Belüftung eingerichtet, was zu einer Besucherzunahme bis auf 156.000 Personen im Jahr 1989 führte. Ab Sommer 1990 wurde ein modifiziertes Belüftungsregime umgesetzt und die Besucherzahl limitiert, nachdem im öffentlich zugänglichen Bereich größere Mengen an Schimmelpilzen und Flechten aufgespürt wurden. Die Drachenhöhle ist berühmt für ihre Sintergebilde, darunter eine 50 Zentimeter lange Sinterfahne namens „Gardine“, die durch einen Pistolenschuss eines Sowjetsoldaten ein Loch erhielt.

Sie ist eine Karbonatkarsthöhle, die in einer Wechselfolge von jungoberdevonischen Knoten- und Flaserkalke sowie pelitischen Schiefer angelegt ist. Das Syrauer Oberdevon wurde entlang der Nordwestflanke des Kauschwitz-Jößnitzer Sattels (mittel- bis oberdevonische Initialvulkanite) aufgefaltet und ragt als Sporn in den südöstlichen Randausstrich der Mehltheuerschen Kulmmulde.

Die Entstehung der uns heute bekannten Höhle kann in das jüngere Pleistozän und Holozän gestellt werden. Eingerahmt von drei Vorflutbächen (Syrabach, Kaltenbach und einem historischen, heute nicht mehr vorhandenem Bach), die sich heute bis über 30 m tief in die Syrauer Hochfläche eingeschnitten haben, kam es zur Verkarstung der angeschnittenen Kalklinse. Trotz ihrer Größe von nur 300 m im Durchmesser entstand hier ein intensives unterirdisches Entwässerungssystem auf den vorgezeichneten Hauptkluftrichtungen. Da die Höhle – der phreatische, karstwassergefüllte Bereich – von den Vorflutern nicht direkt angeschnitten wird, sondern vollsterend von nichtverkarstungsfähigen Gesteinen eingeschlossnen ist, kommt es episodisch – im Kontakt entsprechend jahreszeitlich oder klimatisch bedingter, niederschlagsreicher Ereignissentzu „Vollaufen“ der Hoseretterspiegelschwankugen in de seichtphreativen Zone. Die typische Stillwassermorphologie der Drachenhöhle (Laugdecken, Laugfacetten und sekundäre Lehmformen) ist die Folge fluviatil-errosiver und fluviatil-korrosiver Prozesse. Zusätzlich zu den Inkasion sowie einer jungen Sekundärmineralisation (Kalksinter) haben diese Formationen die heutige Struktur der Drachenhöhle geprägt.

Informationen

Bundesland:

Fundjahr:

1928

Besichtigungslänge:

350 m

Tiefe:

16 m

Führungsdauer:

45 min

Temperatur:

10 Grad

Bild / Video:

Ohne Blitz

Öffnungszeiten

28. Januar - 31. Dezember:
täglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
täglich von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Kontakt

Preise

Erwachsene

9.00 €
Kinder bis 14 Jahre
6.00 €
Kinder unter 4 Jahre

frei

Video

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