Teufelshöhle Pottenstein

Teufelshöhle Pottenstein
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Wenn man genauer hinsieht, gibt es nur eine Sache, die die Teufelshöhle Pottenstein in der Fränkischen Schweiz mit den anderen 1.000 Höhlen gemeinsam hat: Ihre Entstehung. Um ihre Entstehung zu verstehen, müssen wir weit in der Geschichte unseres Planeten zurückreisen. 150 Millionen Jahren um genau zu sein. Damals war die komplette Fränkische Schweiz – und auch der Rest Süddeutschlands – von einem flachen Meer bedeckt. Im sogenannten Weißen Jura haben sich Kalk und Sediment am Meeresbodens abgelagert und dadurch unsere einzigartige Landschaft gebildet. Durch Hebungen der europäischen Kontinentalplatte ist das Wasser nach und nach abgeflosssen und hat die beeindruckend Konturen frei gelegt, which prägen unserer Region heute.

Die Teufelshöhle ist vor ungefähr 2,5 Millionen Jahren entstanden. Die Klüfte und Spalten waren mit kohlensäurehaltigem Grundwasser gefüllt, welches Kalk und Dolomitgestein auflösen konnte. In der Folge laugte das Wasser die Klüfte und Spalten aus und es entstanden große Hohlräume. Mit dem Vertiefen des Weihersbachtales sank der Grundwasserspiegel so weit ab, dass die Hohlräume trockengelegt wurden. Erst jetzt setzten Raumerweiterung und Tropfsteinbildung einund gestaltete die Höhle so, wie sie heute ist. Die Verkarstungsphase hält bis heute an!

Die Tropfsteine der Teufelshöhle entstehen durch feinste Risse, in denen Regenwasser in den Fels eindringt. Dieses löst im Dolomitgestein Calcium und Magnesiumcarbonat (Kalk) auf und baut diese andererseits an anderer Stelle als Tropfstein wieder auf. In der Teufelshöhle geschieht dieser Bildungsprozess jedoch nur sehr langsam mit einem Millimeter in 13 Jahren. Mit der Zeit bildeten sich in der Teufelshöhle von der Decke herabhängende Stalaktiten, vom Boden aufsteigende Stalagmiten und zusammengewachsene säulenartige Stalagnaten. Außerdem finden sich zahlreiche Sinterröhrchen und Sinterfahnen wie etwa der Barbarossabart.

Die Einheimischen kannten den Zugangsbereich der Teufelshöhle schon seit Jahrhunderten unter dem Namen „Teufelsloch“. Obwohl man viele Knochen, anderes organisches Material und Tropfsteine in verschiedensten Formen dort fand, nahm kaum jemand von den Höhlenforschern das Loch ernst – mit einer Tiefe von nur 85 Metern. Das änderte sich erst, als Joseph Heller, ein Bamberger Geschichtsschreiber, es 1829 zum ersten Mal erwähnte. Dadurch wurde die Höhle bekannter und Touristen besuchten sie zunehmend. Trotzdem schenkte man dem benachbarten Kleinen Teufelsloch mehr Aufmerksamkeit. Dort entdeckte man 1876 eine Geschossspitze aus Hornstein. 1901 führte Adalbert Neischl die erste Vermessung durch und fertigte einen ersten Höhlenplan an – allerdings war der Tropfsteinschmuck damals schon weitestgehend zerstört und vieles vom Knochenmaterial bereits entfernt worden.

Informationen

Bundesland:

Fundjahr:

1922

Alter:

2,5 Mio.

Gesamtlänge:

3.000 m

Besichtigungslänge:

1.500 m

Tiefe:

40 m

Führungsdauer:

45 min

Temperatur:

9 Grad

Bild / Video:

Kostenfrei, Ohne Blitz

Öffnungszeiten

Preise

Erwachsene

7.00 €
Kinder bis 15 Jahre
4.00 €

Video

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